Les assises de l'imposture

Woher stammen die seltsamen Zeichnungen, die in diesem nicht minder seltsamen Buch versammelt sind? Manche behaupten, sie seien von einer gewissen Prody Pierce angefertigt worden, basierend auf Notizbüchern und Skizzen, die in einer geheimnisvollen Truhe gefunden wurden. Andere vermuten eine abenteuerliche Geschichte von Plagiat zwischen zwei rivalisierenden Künstlern. Eine weitere Theorie besagt, dass diese Darstellungen schlichtweg als Interpretationshilfen für exzentrische Psychologen dienen sollten...

Wie ein antiker Schatz, der auf einer archäologischen Stätte einer untergegangenen Zivilisation ausgegraben wurde, bewahrt diese Illustrationsreihe all ihre Geheimnisse. Die rätselhafte Sprache, die sich über die Seiten entfaltet, ist längst verstummt. Die Figuren bewahren ihr anonymes Dasein, die Szenen bleiben undurchdringlich. Aus dem Ganzen entsteht eine schwebende Welt, eine gedämpfte Atmosphäre des Dazwischen, die den Bildern Magrittes oder den Zeichnungen von Topor und Bill Plympton in nichts nachsteht. In diesem nebelhaften Mikrokosmos, in dem Körper sich verformen und die Wirklichkeit sich auflöst, muss man bereit sein, seinen gesunden Menschenverstand aufzugeben, um die Täuschung in vollen Zügen zu genießen.